Ok, ok, da ich nun auch noch krank geschrieben bin und hier zu Hause rumgammel, gibt es wohl keine Entschuldigung mehr, keinen Bericht zu schreiben
So here it comes:
Erstmal natürlich grosses Lob an Hardy für die wie bereits von Frank angemerkt perfekte Organisation des Turniers. Danke!
Ich finde es einfach super, wie sich die V:tes-Szene in den letzten 12 Monaten entwickelt hat. Auf einem "stinknormalen" Constructed Turnier kommen 28 Spieler aus fast ganz Deutschland. Besonderer Dank gilt hier natürlich den nicht Ruhrgebietlern, die trotz der weiteren Wegstrecke dieses Turnier mit ihrem Skill und ihrer tollen Einstellung zum Spiel bereichert haben. Also Jungs, aus Frankfurt, Darmstadt, Kassel, Paderborn...weiter so.
Diese Mischung war m.E. nicht zuletzt Garant für ein hochklassiges aber dennoch immer lustiges Event. So wurden selbst im Finale, das nebenbei bemerkt auch noch absolut spannend war, noch Scherze gemacht und viel gelacht.
Ich bin begeistert. So macht Jyhad noch mal so viel Spass.
So, nun aber erst mal zu den Tatsachen:
1. Runde:
Ralf Lammert (Presence Vote) -> Ich (!Malk Stealth-Bleed + Anarch Revolt) -> Martin Schönewald (PRO/FOR Combat??) -> Sebastian (Zille) Zielinski (?)
Alles in allem der perfekte Start für ein Turnier. Mein Prey Martin spielte keine (oder wenig) Bouncer und hat meine verwandschaftlich gemeinten Bleed-Besuche netterweise immer brav geblockt. Mehr als 1 Intercept hat er dann aber nie aufbringen können, so dass mein Card-Cycle nahezu perfekt lief und ich in Ruhe meine Position stärken könnte. Hinzu kam noch, dass ich ein Parthenon direkt auf der Starthand hatte und somit sofort auch mein Master-Card-Game aufziehen konnte. Ralf kam mit seinen Votern nicht schnell genug aus dem Quark, sodass ich von hinten so gut wie keinen Druck hatte. Da Martin auch nicht nach hinten rushen konnte, hatte ich leichtes Spiel und konnte Prey und Grandprey gleichmässig schwächen und die revoltierenden Anarchen taten dann den Rest. Beide fielen wie geplant nacheinander innerhalb einer Runde. Mit den so gewonnenen 12 Pool und weiteren Minions hatte Ralf dann auch keine Chance mehr. Tablesweep in unter 60 Minuten
Das gab uns zumindest Gelegenheit ein 2. verspätetes Frühstück in Ruhe zu geniessen, während die anderen Tische noch spielen mussten.

Fazit: 1GW 4VP Ein nahezu perfektes Setup. Lediglich ein kleiner Fehler, da ich ohne Not das Risiko eingegangen bin, dass Martin noch durch einen Life-Boon gerettet wird und dann den VP für Zille einheimst. Glück gehabt und wieder was gelernt.
2. Runde:
Ich -> Frank Möller (Karsh und seine kleinen Freunde) -> Nicole P. (Schmerzende Tori-Schönheiten) -> Jacqueline W. (!Brujah Sellerie Potence-Combat) -> Torsten Bührdel (Malk DOM Stealth-Powerbleed)
Ich hatte von vorneherein grossen Respekt vor Torstens Powerbleed. Mir war klar, es gibt nur 2 Alternativen:
a) Ich bringe sofort den Tisch gegen ihn auf.
b) Ich bin einfach schneller als er.
Variante a fiel erst einmal flach, da es Frank gelang, den Tisch zu überzeugen, dass ich selbst der grösste Threat am Tisch bin. Hinzu kam, dass Torsten sein Deck an diesem Tisch richtig gut gespielt hat, d.h. er hat erkannt, dass die beiden Neulinge ihn nicht als Bedrohung ansehen würden, wenn er sich erst mal zurückhält und seine Governs auf superior spielt um sich in Ruhe aufzubauen. Grosses Lob hierfür.
Also blieb mir nichts anderes übrig als sofort mit kleineren Vamps ( Yorik [3-Cap] und Claven [4-Cap]) nach vorne zu gehen um mir mit Kindred Spirits Pool zu machen und sofort Anarch Revolten zu spielen, damit der Tisch beschäftigt ist. Die Rechnung ging zunächst auch auf, d.h. Frank bekam nicht genügend Unterstützung und mit nur einem Bounce-fähigen Vampir konnte ich Ihn vorsichtig schwächen ohne Gefahr zu laufen zu häufig umgeleitet zu werden. Nach ein paar Runden, in denen ich nie aufgehört habe mich zu beklagen wie viel gefährlicher mein Predator doch eigentlich ist, begann auch Torsten heavy zu bleeden. Glücklicherweise konnte ich die ersten seiner fetten Bleeds umleiten. Das hat dann wohl Jackie überzeugt, dass es an der Zeit ist, etwas gegen ihn zu unternehmen. wir haben uns geeinigt, dass ich ihr helfe Torsten zu ousten indem ich meine Kindred Spirits nach hinten spiele und sie versucht jede Runde einen seiner Vampire mit Jacko in den Torpor zu hauen. Als Gegenleistung wollte ich lediglich in Ruhe Frank ousten, was sowieso in den nächsten Runden passiert wäre. Gesagt, getan. Sofern ich konnte ging ich nach hinten und hab nur noch Frank gebleedet, wenn ich gerade mal keine KS bereit hatte. Jackie erfüllte ihren Teil und Harrasste Gratiano mehrmals. Frank kassierte ich 2 Runden nach dem Deal.
Jetzt machte ich die entscheidenden Fehler: Zunächst habe ich noch einen weiteren Vampir rausgebracht (Uncle George oder so). Eine Runde später spiele ich mit nur noch 8 Pool (Torsten war mal wieder erfolgreich durchgekommen) ein Parthenon => nur noch 6 Pool und anschliessend ein Gambit Accepted. Ich hatte mich zwar vorher bei Jackie erkundigt, ob sie einen der beiden verbleibenden Minions von Torsten entsorgen könne, was sie bejahte. Aber so sehr darf ich mich gegen einen DOM-Bleeder nicht selbst frisieren. Zu allem Überfluss tappe ich auch noch Korah meinen einzigen Bouncer für einen unmotivierten Bleed nach vorne, obwohl ich eine Telepath. Misd. auf der Hand habe.
Naja, es kam wie es kommen musste. Jackie konnte Torsten doch nicht rushen (Dan Murdock hatte mittlerweile Dominate gelernt, weshalb Amelia ihr Special nicht mehr einsetzen konnte). Das war aber unwesentlich, da Torsten mich mit einer konditionierten Govern auch mit nur einem Vampir geoustet hätte.
Der Rest ist offensichtlich: Torsten sweept verdientermassen den Tisch.
Fazit: 0VP Alle Fehler die ich in diesem Turnier gemacht habe, habe ich gebündelt innerhalb von wenigen Minuten in dieser Runde fabriziert und bin deshalb verdient leer ausgegangen. Ich schreibe das hier so deutlich,
auch damit Jacqueline ihr schlechtes Gewissen beruhigen kann, da sie sich anschliessend mehrfach bei mir entschuldigt hat, dass sie Torsten nicht angreifen konnte.
Hey Jackie, Du siehst, ich habe mich hier ganz alleine frisiert. Dich trifft überhaupt keine Schuld.
Runde 3:
Christopher (Milo) Meisinger -> Heiko Müller (Assamiten) -> Ich -> Carsten Hüls
Was soll ich sagen? Eine supergeile Runde. Was ist passiert? Hier im Einzelnen:
Eine grosse Schwäche in meinem Deck sind logischerweise Combat-Rush-Decks. Ich hatte mich schon mit wenig Aussicht auf Erfolg an den Tisch gesetzt, weil ich wusste, dass Heiko bevorzugt Assamiten spielt und Carsten eigentlich auch eher Combat-Decks bevorzugt. Also dachte ich mir, geht ich es mal ganz langsam an und bringe nur den kleinen Claven raus, obwohl ich auch Korah, Dolphin Black und Jeremy Talbot in der Crypt hatte. Wenn Claven verprügelt wird, kann ich den Verlust verschmerzen. Heiko bringt als erstes Zahir raus, um ihn als erste Aktion direkt mit einem RPG Launcher auszurüsten. Na danke schön, wenn mir jetzt nichts einfällt, bin ich geliefert. Also Maul auf und klagen was das Zeug hält. Zum Glück konnte ich Milo überzeugen, dass Heiko geschwächt werden muss. Im Prinzip musste ihm mein Vorschlag gefallen, da ich ihm anbot, mich erst mal um seines Preys Pool zu kümmern, wenn er nur dafür sorgen würde, dass er Vampir-mässig klein bleibt. Auch wieder gesagt getan, Milo hat Zahir in Torpor gehauen und anschliessend mit Graverobbing stibitzt. Heiko kam mich mit Parnassus? immer für einen bleeden, welchen ich mir per KS immer wieder "zurückgeholt" habe. Das Spielchen ging so lange, bis mir klar war, dass Heiko keinen weiteren Vampir mehr rausbringen würde und von nun an sich nach hinten orientieren muss, um nicht geoustet zu werden. In der Zwischenzeit habe ich natürlich meine uncontrolled Region soweit gefüttert, dass ich alle übrigen 3 Minions gleichzeitig rausbringen konnte. Mein Gott, ging es mir auf einmal gut. Korah, Dolphin Black, Jeremy T. und selbst Claven hatte bis dahin überlebt, wenn er auch mittlerweile berühmt geworden war.
Zu meinem grossen Erstaunen, liess sich Carsten von meiner neu gewonnenen Stärke aber nicht davon abhalten weiter nach vorne zu gehen. D.h. Milo durfte sich sowohl mit ihm als auch mit Heiko prügeln und ich hatte freie Bahn. Es gelang Carsten noch seinerseits Zahir zu torprisieren und zu klauen. 2 Runden später war er aber draussen. Ich konnte förmlich fühlen, wie aufgeregt Milo war. Wenn er seinen Prey jetzt noch killed wäre ich im Endspiel leichte Beute. Aber ich hatte vorgesorgt. Solange Heiko noch lebt, muss Milo nach vorne gehen. Und Heiko musste seinerseits nach hinten hauen. Ich hatte mir ausgerechnet, dass ich noch 2 Runden brauche um Christopher zu ousten. Und der Life-Boon wartete schon seit der 3. Runde in meiner Hand auf seinen Einsatz. Der Plan ging auf, Milo bleedete. Heiko würde in seiner Untap-Phase an meinen Anarch-Revolten sterben. Dann wie bereits angedeutet Life-Boon für 10 auf Heiko. Der war dann noch so freundlich ein weiteres Mal mit Parnassus nach hinten zu Rushen und mit Gambit Accepted hatte er dann auch keine Chance mehr nachdem ich Milo in der übernächsten Runde oustete.
Fazit: 1GW 4VP Ein superspannendes Spiel dass in jeder Phase hätte kippen können. Verbünden sich 2 der 3 Kampfdecks ist der Drops gelutscht und ich stehe im Regen. Glücklicherweise konnte ich durch meine Laberei den Tisch einigermassen kontrollieren und durch genaues Timing meine eigentlich miserable Ausgangslage noch in einen Sieg verwandeln.
Vom persönlichen Spassfaktor steht diese Runde ganz weit oben auf meiner Liste.
Auch wenn Milo hinterher etwas angenervt war, weil ich ihm den GW so knapp vor der Nase wegstibitzt habe, so glaube ich, dass alle am Tisch dieses Spiel genossen haben. So wie ich ihn kennengelernt habe hat er sich wahrscheinlich schon längst wieder beruhigt.
Das Finale:
Sebastian Hellmund (Ravnos) -> Joscha Düll (Schmidtke/Lambach Politics) -> Martin Schumacher (!Tori Sellerie Gun + Heavy Intercept and Bloat) -> Michael Bartsch (!Tremere DOM-Bleed + Aggr.Damage-Combat)
Wow, 2 GWs waren nötig um diesmal am Finaltisch zu sitzen. Bis auf Sebastian kannte ich eh alle Teilnehmer, weshalb ich auch so von der Stärke der Decks und Spieler überzeugt war.
Wo setze ich hin? Eins war klar, mich hinter Martin zu setzen wäre mein sicherer Tod. Ich würde entweder in seine Bloat-Mauer laufen oder mir gegen sein Intercept eine blutige Nase holen. Um es kurz zu machen, ich habe mich hinter den vermeintlich schwächsten Spieler gesetzt, auch wenn das bedeutete, dass Ich mit den Heavy-Bleeds von Michael leben muss. Aber ein bisschen bouncen kann ich ja auch.
Es lief ganz gut an. Das Parthenon stand rechtzeitig zur Verfügung und Michael brauchte wohl noch ein wenig, bis er seine Mid-Cap-Vampires soweit hatte. Bis dahin hätte ich auch Korah draussen, sodass ich zumindest ein wenig umleiten kann. Mein Prey deckt seinen ersten Minion auf – ein Ravnos. Super! Dann wird der wohl nicht soviel umleiten können.
Da der Tisch bereits wieder der Überzeugung war, ich sei die zunächst grösste Gefahr, blieb mir nichts anderes übrig, als wieder die Variante B, schneller sein als der DOM-Bleeder, anzuwenden. Diesmal musste ich mit den Anarch Revolten aber unbedingt sparsamer umgehen, da alles andere mit dem heavy-bleeder im Rücken Selbstmord ist.
Zur Überraschung der Zuschauer konnte der Ravnos doch ein wenig deflecten. Mir solls recht sein, dann wird Joscha gleich ein wenig mitgeschwächt. Schnell war deutlich, dass ich ohne Hilfe nicht lange gegen Michael überleben würde. Also einigte ich mich mit Martin darauf, Ihn beim Ousten von Michael mit meinen KS zu unterstützen. Als Gegenleistung würde mir der VP für Sebastian zustehen. Ausserdem leite ich alle Bleeds von Michael auf Martin, damit dieser seine Vampire entsorgen kann. Dies ist natürlich gefährlich da Michael als !Tremere schweren Schaden macht. Kurzerhand einigten wir uns, dass ich in einem solchen Falle sofort seine Vampire aus dem Torpor rescuen würde. Der Plan funktionierte zunächst. Aber dann fing auch Joscha an alle möglichen und unmöglichen Deals zu erörtern. Wenn ich Martin als Verbündeten verliere, bin ich raus und gehe ohne VP vom Tisch. Nach viel Palaver, dass die gesamte Palette von der Anbiederung bis zur offenen Drohung aufwies, wobei es immer spassig und lustig geblieben ist, dealte ich mit Joscha, dass wir nachdem ich meinen Deal mit Martin eingehalten hätte, gemeinsam gegen Ihn vorgehen würden. Dies war zwar riskant, weil eine offene Provokation in Martins Richtung, aber mit Blick auf meine Hand, meinen Pool und den Pool von Michael, war ich sicher ihn auch ohne Martins Hilfe in der nächsten Runde ousten zu können. Die Frage war nur, ob ich hierzu noch die Gelegenheit bekäme. Glücklicherweise traute sich Michael nicht für mehr als 3 zu bleeden. Da ich einen seiner Bleeds auch noch sicher zu Joscha leiten konnte, der mir „netterweise“ verraten hat, das er in dieser Runde nicht mehr bouncen könne, habe ich überlebt und Michael und Sebastian in meinem Turn geoustet. Deal 1 aus meiner Sicht erfüllt. Mit Joschas Votes und meinen KS haben wir dann versucht Martin zu schwächen, was uns nur teilweise gelungen ist. Ausserdem musste ich sogar einige meiner eigenen Anarch Revolten abwählen, um Joscha im Spiel zu halten. Alles in allem hat der erhöhte Druck auf Martin aus meiner Sicht nur dazu geführt das dieser nun mittlerweile genug gecycled hat um seine Rushes (Nose of the Hound und Haven Uncovered)nachzuziehen. Da ich logischerweise das Ziel dieser Rushes sein würde, musste ich die Notbremse ziehen, den Deal mit Joscha brechen und ihn ousten, um auch auf dem klassischen Wege an Martins Pool gelangen zu können. Sein Intercept war einfach zu gross, als das Joscha noch eine Hilfe gewesen wäre und mir gingen so langsam die Suddens aus. So sei es, gestärkt mit 6 frischen Pool ging es in den Kampf Stealth gegen Intercept. Spannender hätte es nicht sein können. Mit allen 6 meiner Minions im Torpor ging Martin 60 Sekunden vor Erreichen des Zeitlimits an den Anarch Revolten zu Grunde.
Wow, that was entertainment.
Fazit: 1GW 4VP Viel riskiert, und glücklich gewonnen. Ich hätte das Turnier natürlich gerne ohne Dealbruch abgeschlossen, aber wie bereits angedeutet gab es diese Möglichkeit nicht. Gemeinsam hätten wir uns nur gegenseitig blockiert, während Martin einen unsere Vamps nach dem anderen in die Starre schickt. Höchstwahrscheinlich wären wir dann entweder ins Timeout gelaufen oder Martin hätte sich den Tisch doch noch geholt.
Mir hat das gesamte Turnier super viel Spass gemacht und ich hoffe, dass es den meisten anderen ähnlich geht.
Andere Meinungen, Anregungen, Kommentare und Kritik sind herzlichst willkommen.
Gruss
Dieter
P.S.:
Das Deck findet ihr hier:
http://www.vekn.de/phpBB2/viewtopic.php?t=814